Letzte Woche wurden „Mittelkettige Chlorparaffine“ (MCCPs als Abkürzung für deren Englische Bezeichnung „Medium-chain chlorinated paraffins“) gleich mit zwei Veröffentlichungen weiter in den Fokus der regulatorischen Bemühungen unter der REACH Verordnung 1907/2006 und der RoHS Richtlinie 2011/65/EU gerückt:
∞ Die Europäische Chemikalienagentur hat in ihrem Newsletter bekannt gegeben, dass MCCPs zur Aufnahme in die Kandidatenliste vorgeschlagen wurden, damit steht die Eigenschaft als Kandidatenstoff („substance of very high concern“) im Raum. MCCPs gehören zur Gruppe der UVCB Stoffe, die Stoffe mit unbekannter oder variabler Zusammensetzung bzw. ein komplexes Reaktionsprodukt umfassen. MCCPs finden in einer Vielzahl von Anwendungen Verwendung, z.B. als Flammschutzhemmer, Schmierstoffe oder Weichmacher in PVCs und elektrischen Kabeln.
∞ Zudem wurde vergangene Woche der finale Report zu RoHS Pack 15 durch das Öko-Institut veröffentlicht. Der Report spricht sich für eine Aufnahme der MCCPs in Annex II der RoHS Richtlinie aus, mit einem Konzentrationsschwellenwert von 0,1 Masse-%.
Für die Praxis bedeutet diese Entwicklung, dass Unternehmen künftig MCCPs in ihr Materialdatenmangement integrieren sollten, so z.B. in ihre Lieferkettenkommunikation und Kommunikation nach Art. 33 REACH, da spätestens mit Aufnahme in die RoHS- und REACH-Vorschriften Stoffbeschränkungen beachten werden müssen und MCCPs auch im Rahmen der Einreichung von SCIP Dossiers bei der ECHA relevant werden würden.
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