Im dritten Teil unserer Serie „Produktcompliance und Nachhaltigkeit“ stellen wir Ihnen die aktuellen Entwicklungen der zunehmend an Bedeutung gewinnenden Anforderungen an die umweltbezogene Kennzeichnung von Produkten vor. Welcher Nutzen steckt tatsächlich in umweltbezogenen Produktinformationen, von denen uns bereits heute im Alltag eine unglaubliche Vielzahl begegnen – und wie behalten Sie den Fokus auf das, was wirklich den Wandel zur Kreislaufwirtschaft voranbringt?
Produktkennzeichnung – quo vadis 2022
Die gesetzliche Pflicht, Informationen über umweltbezogene Produktmerkmale wie etwa die Reparaturfähigkeit, die Energieeffizienz oder eine systemgerechte Entsorg- und Rezyklierbarkeit schlägt sich zunehmend in einer komplexen Ausgestaltung der Produktkennzeichnung nieder. Hersteller von Produkten, die durch hohe Ressourcen- und Energieintensität auch ein hohes Kreislaufpotential aufweisen, sind mittlerweile von einer in den einzelnen EU-Mitgliedstaaten stark unterschiedlich ausgeprägten Pflicht, ihre Produkte zu kennzeichnen, betroffen… und es wird immer schwerer, den Überblick über neue und sich Ändernde Kennzeichnungspflichten zu behalten.
Die Bestrebungen der EU, den Flickenteppich an Kennzeichnungen durch einen EU-Produktpass zu ersetzen, sind im Kreislaufwirtschaftsplan vorgesehen und sollen – beginnend mit dem ersten Quartal 2022 – „Produkt für Produkt“ in den nächsten Jahren umgesetzt werden. Die sich entlang des gesamten Produktlebenszyklus orientierenden Umweltinformationen sollen die Transformation zur Kreislaufwirtschaft und somit das „Fit for 55“-Ziel unterstützen.
Neben Kunststoffen und Produkten der chemischen Industrie stehen Elektronikgeräte, Batterien und Verpackungen aber etwa auch Mobiliar und Textilien im Fokus. Im aktuellen Entwurf einer Batterien-Verordnung, die im Laufe des Jahres die Richtlinie 2006/66/EU ersetzen wird, wurde mit der Anforderung eines ab 2026 verpflichtenden Batterie-Passes der erste Aufschlag gemacht.
Green Claims oder Greenwashing? – So behalten Sie den Fokus!
Zugleich steigt mit der zunehmenden Bedeutung der umweltbezogenen Informationen auch das Risiko einer unausgeglichenen Herausstellung einzelner Merkmale und letztlich des „Greenwashings“ von Produkten. Verbindliche Kriterien, welche jedoch die besonderen Anforderungen unterschiedlicher Wirtschafts- und Marktsektoren berücksichtigen müssen, sind daher für eine wirklich aussagekräftige und vor allem vergleichbare Produktinformation unerlässlich.
Gleichzeitig gilt es, einen kritischen Blick auf vermeintlich „freiwillige“ Zusatzkennzeichnungen zu werfen, die häufig nur einen kleinen Aspekt einer Produkteigenschaft bewerten, ohne die Auswirkungen im Gesamtkontext zu berücksichtigen. Die Europäische Verbraucheragenda, deren weitere Entwicklung wir 2022 mit Spannung erwarten, sieht daher konsequent vor, produktbezogene Umweltinformationen im Rahmen einer Richtlinie zu regeln und somit die Verfügbarkeit von Informationen im Rahmen verbindlicher Nachhaltigkeitslogos und Gütesiegel ohne geschönte „Grünfärberei“ sicherzustellen.
Mit dem NovaLoop ELLIE-Modul (Environmental Labeling and Information Inventory) behalten Hersteller heute produkt- und marktspezifisch die aktuellen Umweltkennzeichnungen ihrer Produkte im Blick. Gerne unterstützen wir auch Sie dabei, Ihre Produkte gemäß den jeweils aktuellen Anforderungen zu kennzeichnen – und das in über 80 Ländern weltweit! Melden Sie sich gerne bei uns.