Material Compliance 2022

NovaLoop Themenreihe Teil 2: Neue Dynamik in der produktbezogenen Material Compliance 2022!

Der Weg zu einer Kreislaufwirtschaft ist ohne eine Neuausrichtung der produktbezogenen Materialanforderungen kaum denkbar. Für das so ambitionierte wie notwendige Ziel des Europäischen „Green Deal“, bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen, sind die im Kreislaufwirtschaftsplan vorgesehenen Maßnahmen zur Transformation unseres „take-make-use-dispose“ Verhaltens zum zirkulären Wirtschaftsprinzip unverzichtbare Voraussetzung.

Neben der Förderung der Langlebigkeit und Reparierbarkeit von Produkten (lesen Sie zu diesen aktuellen Entwicklungen mehr im  Teil 1 unserer Serie) ist auch die materielle Produktzusammensetzung ein wichtiger Aspekt, der zur Schließung des Kreislaufs beiträgt.

Rezyklateinsatz erhöhen!

Maßnahmen zur Erhöhung des Anteils sekundärer Rohstoffe sind im Laufe dieses Jahres an beiden Seiten der Stellschrauben zu erwarten: sowohl bei der Sicherung von sauberen Materialkreisläufen als auch bei der Nachfrage nach sekundären Rohstoffen.

Dementsprechend sind in der für das erste Quartal 2022 vorgesehenen Annahme der Neufassung der Verpackungsrichtlinie durch die Kommission konkrete Anforderungen zur Verbesserung des Verpackungsdesigns zur Förderung der Wiederverwendung und des Recyclings sowie zur Erhöhung des Anteils recycelter Materialien in Verpackungen zu erwarten.

Mit der Übernahme der Ratspräsidentschaft durch Frankreich ist außerdem zu erwarten, dass auch der Gesetzgebungsprozess rund um die Batterieverordnung wieder Fahrt aufnimmt – auch diese sieht in ihrer letzten Fassung verbindliche Rezyklatanteile für bestimmte Batteriearten vor.

Verringerung des Anteils gefährlicher Chemikalien in Produkten

Um sichere Rezyklate gewinnen zu können und gleichzeitig das Vertrauen in diese Rohstoffe zu erhöhen, sollen Zulassungen und Ausnahmen von Beschränkungen für Rezyklate im Rahmen der REACH-Verordnung nur in begründeten Ausnahmefällen erteilt werden. Bereits in der Chemikalienstrategie für Nachhaltigkeit wurde das Ziel der ungiftigen Materialkreisläufe adressiert, welches mit Änderungen in der REACH-Verordnung unterstützt werden kann. In der aktuellen öffentlichen Konsultation kann noch bis zum 15. April 2022 Feedback zur bevorstehenden Überarbeitung der REACH-Verordnung unter den Vorzeichen des Green Deal eingereicht werden.

Außerdem sollen im Rahmen der Initiative für nachhaltige Produkte auch Informationspflichten für eine Verfolgbarkeit bedenklicher Stoffe entlang des gesamten Produktlebenszyklus eingeführt werden – diese wiederum setzen eine entsprechende Risikobewertung von Chemikalien,  die den gesamten Lebenszyklus von Stoffen, Materialien und Produkten berücksichtigen, voraus. Entsprechende Initiativen erwarten wir gespannt im Laufe des Jahres

Auswirkung: Material-, Informations- und Kennzeichnungsanforderungen

Die geplanten Anforderungen ziehen sich damit beginnend beim Produktdesign über die Sicherheit während der Nutzungsphase bis zur Wiederverwertbarkeit durch sämtliche Lebensphasen der Produkte und dementsprechend sind Änderungen von der Ökodesign-Richtlinie über die Chemikaliengesetzgebung bis zur Abfallregulierung zu erwarten. Zentrales Kernelement und unmittelbare Pflicht für betroffene Marktteilnehmer ist dabei häufig die Information – sei es durch eine entsprechende Kennzeichnung von Bauteilen und Produkten oder im Rahmen der Kommunikation in der Lieferkette.

Die NovaLoop GmbH unterstützt Hersteller bei allen Fragen rund um die Material Compliance und umweltbezogene Produktkennzeichnung. Wir freuen uns, auch Sie 2022 unterstützen zu dürfen – kommen Sie auf uns zu!